Bei den Sklerallinsen handelt es sich um formstabile Linsen, deren Umfang entscheidend grösser ist als der anderen Contactlinsen. Diese werden heute hornhautüberbrückend angepasst. Somit kommt es zu keiner Auflage auf der empfindlichen Hornhaut, die somit vor mechanischen Reizen geschont wird.

Gerade bei Hornhautunregelmäßigkeiten (wie z.B. Keratokonus) sind sie mehr als eine echte Alternative zu weichen oder harten Contactlinsen. Da die Linse sich auf dem Auge kaum bewegt, kann weder Staub darunter gelangen, noch kann sie verloren werden. Die Visusleistung (Sehleistung) mit Brille ist zudem häufig aufgrund der unregelmäßigen Hornhautoberfläche reduziert und verursacht des öfteren grenzwertige Brillenglasstärken. Des Weiteren wird mit den cornealen („normalen“) kleinen formstabilen Linsen meistens eine ungenügende Sitzstabilität erwartet und zu dem wird die Hornhaut auf der Kontaktfläche deutlich mehr gereizt. Aufgrund der unregelmäßigen Hornhaut reißt der Tränenfilm wesentlich schneller auf und reizt das Auge tagtäglich.

Bedingt durch die Größe und der überbrückenden Anpassung ist eine geringere Versorgung der Hornhaut mit Sauerstoff im Vergleich zu kleineren, sich bewegenden Linsen vorhanden. Durch den hohen Tragekomfort werden die Sklerallinsen häufig zu lange getragen und mögliche Stressreaktionen des Auges werden erst später bemerkt.

  • extrem unregelmäßige Hornhautoberflächen
  • Keratokonus
  • Keratoglobus
  • irreguläre Hornhautoberfläche nach Hornhauttransplantation
  • Unverträglichkeit konventioneller Contactlinsen bei trockenen Augen
  • Sicca Syndrom (trockene Augen)

Aus diesen Gründen empfehlen wir diese Spezialkontaktlinsen, damit die indizierte Hornhaut nicht „gedrückt“ wird und die permanente Benetzung der Augen sichergestellt ist. Die Sklerallinsen liegen nur auf der Sklera (Lederhaut) auf und überbrücken sowohl die Hornhaut, als auch den Limbus (Übergang Hornhaut und Bindehaut). Der entstandene „Hohlraum“ zwischen dem Auge und der Linse ist ein Flüssigkeitsreservoir, der bereits beim Aufsetzen mit Kochsalzlösung vollständig gefüllt wird und durch den Tag erhalten bleibt. Dadurch berührt die sensible Hornhaut nicht die Linse und wird dadurch sogar noch geschützt. Zudem ist mit der Kontaktlinse eine verbesserte Visusleistung im Vergleich zu der Brillenkorrektur zu erwarten. 

Die heutigen Sklerallinsen, sind dank der verwendeten Materialien, hochsauerstoffdurchlässig. Der große Durchmesser, der praktisch kein Fremdkörpergefühl erzeugt und aus dem eine hohe Spontanverträglichkeit resultiert, gepaart mit einer perfekten Optik, gibt dem Kunden ein neues Seherlebnis und erhöhte Lebensqualität.

Nichts desto trotz ist die Anpassung einer Sklerallinse nicht mit der einer formstabilen oder weichen Linse zu vergleichen. Daher ist es wichtig, dass wir als Anpasser entsprechend geschult sind und langjährige Erfahrungen mit Spezialcontactlinsen aufweisen können.

Aufgrund der deutlich erhöhten Sehqualität, Schutz der Hornhaut und Benetzungsoptimierung des Auges ist die Anpassung formstabiler Sklerallinsen eine klare Empfehlung.